Viel Betrieb, wenig Eskalation – Behörden sprechen von gelungenem Einsatz
Lignano Sabbiadoro erlebte auch dieses Jahr ein besonders belebtes Pfingstwochenende. Rund 20.000 österreichische Jugendliche kamen in den italienischen Küstenort, um unter dem Motto „Tutto Gas“ zu feiern. Trotz der Menschenmassen ziehen Stadt und Polizei ein überwiegend positives Resümee.
Dank strenger Auflagen – wie Musikstopps ab 1 Uhr, Alkoholverbot auf der Straße und verstärkten Kontrollen – blieb es weitgehend ruhig. Müllkolonnen reinigten die Straßen am Montagmorgen, während Rettungskräfte das gesamte Wochenende einsatzbereit waren.
Sechs Personen mussten nach starkem Alkoholkonsum ins Krankenhaus eingeliefert werden, 15 weitere wegen gesundheitlicher Beschwerden behandelt.
Verstöße trotz Regeln – Polizei und Security rund um die Uhr im Einsatz
Neben der lokalen Polizei waren auch zwei Beamte aus Österreich vor Ort. Privates Sicherheitspersonal unterstützte zusätzlich. Trotzdem kam es zu zahlreichen Regelbrüchen: Menschen schliefen im Freien, betraten gesperrte Strandabschnitte und missachteten das Übernachtungsverbot in Zelten.
In der Nacht auf Montag wurde der Strand trotz Zutrittsverbot erneut gestürmt. Ein schwerer Unfall ereignete sich am Sonntagabend: Eine Jugendliche aus Österreich stürzte von einem Garagendach und verletzte sich schwer. Die Polizei prüft nun mögliche Sicherheitsmängel.
Wachsende Unzufriedenheit unter Einheimischen und in den Medien
Während sich Behörden zufrieden zeigten, formierte sich unter den Anwohnenden deutlicher Widerstand. Regionale Medien sprachen von einem Ort, der für drei Tage aus dem Gleichgewicht geraten sei.
„Lignano wird entstellt und missachtet“, schrieb Il Friuli. Auch TriesteCaffe zeigte sich alarmiert über das Ausmaß der Rücksichtslosigkeit. Fotos vom Müll, schlafenden Jugendlichen und überfüllten Straßen sorgten für Unmut.
Mit über 27 Millionen Gästen im Jahr 2024 gehört die Obere Adria zu den beliebtesten Ferienregionen Italiens. Doch angesichts der Auswüchse wächst die Debatte: Wie viel Partytourismus ist für einen Familienbadeort noch tragbar – und wo zieht man künftig Grenzen?