Eine neue Studie zeigt, dass einfaches Abkochen von Leitungswasser Mikroplastik aus dem Trinkwasser entfernen kann. Mikroplastik gelangt durch Nahrung, Getränke und Luft in unseren Körper und wurde bereits in Organen und Geweben nachgewiesen. Forschende sehen im Wasserkochen eine praktikable Möglichkeit, die Belastung zu verringern.
Starke Wirkung vor allem bei hartem Wasser
Wissenschaftler aus China untersuchten Wasser mit unterschiedlichem Härtegrad, dem sie Mikro- und Nanoplastik hinzufügten. Nach fünf Minuten Kochen sank der Anteil der Partikel deutlich – bei weichem Wasser um 25 Prozent, bei sehr hartem Wasser sogar um bis zu 90 Prozent. Der Grund liegt im Kalziumkarbonat, das beim Erhitzen Kalk bildet. Dabei werden Plastikpartikel eingeschlossen und können mit dem Kalk entfernt werden. Die Forschenden empfehlen, Wasser in nicht-plastischen Gefäßen zu kochen und Edelstahlfilter zu verwenden.
Gesundheitliche Bedeutung und weitere Forschung
Das Abkochen von Wasser hat in Ländern wie China, Vietnam und Indonesien eine lange Tradition. Nun könnte es auch einen gesundheitlichen Nutzen im Kampf gegen Mikroplastik bieten. Die Forschenden betonen jedoch, dass die Wirksamkeit je nach Wasserqualität unterschiedlich ausfallen kann und weitere Studien notwendig sind. Mikroplastik steht im Verdacht, mit Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Demenz in Verbindung zu stehen. Auch wenn bisher kein direkter Zusammenhang bewiesen ist, halten Expertinnen und Experten eine Verringerung der Aufnahme für sinnvoll. Die Ergebnisse der Studie könnten als Grundlage für größere Untersuchungen dienen und einen einfachen Beitrag zum Schutz der Gesundheit leisten.