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Riesige Menschenmenge trotzt Verbot

by Rudolph Angler
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Trotz staatlichem Verbot versammelten sich über 100.000 Menschen zur jährlichen LGBTQ+-Parade in Budapest. Die Veranstaltung erreichte eine Rekordbeteiligung. Teilnehmer zeigten Solidarität mit queeren Menschen und protestierten zugleich gegen die autoritäre Politik der Regierung.

Premierminister Viktor Orbán nannte die Parade „abscheulich und beschämend“ und warf Brüssel vor, sie politisch gesteuert zu haben. Dennoch fanden Dragshows, Informationsstände und laute Proteste statt – mitten im Herzen der Hauptstadt.

Regierung und Opposition kämpfen um Deutungshoheit

Orbán behauptete, nur eine nationale Regierung könne solche Szenen verhindern. Er verglich die Demonstration mit Fragen zur Migration und zum Ukrainekrieg. In seinen Augen handelte es sich nicht um eine zivilgesellschaftliche Aktion, sondern um eine Provokation.

Regierungsnahe Medien feierten das Ereignis paradoxerweise als taktischen Sieg für Orbán: Die Opposition habe sich endgültig mit Pride „vermischt“. Analysten sehen das jedoch anders. Politologe Bulcsú Hunyadi erklärte, Fidesz habe sich mit dem Verbot selbst geschadet – und damit eine neue Protestwelle ausgelöst.

Zeichen gegen Angst und Ausgrenzung

Bürgermeister Gergely Karácsony betonte, dass sich an diesem Tag ein anderes Ungarn zeigte – eines, das für Freiheit und Vielfalt steht. Auch Klára Dobrev von der Demokratischen Koalition sprach vom wachsenden Widerstand gegen Orbáns Führungsstil.

TISZA-Chef Péter Magyar sagte, Orbán habe sich unfreiwillig selbst zum Gesicht der Pride gemacht. „Niemand sonst mobilisiert solche Massen – gegen sich selbst.“ Die riesige Teilnahme bewies vielen: Aufzustehen lohnt sich. Man kann laut werden. Und man wird gehört.

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