Historische Premiere im All für drei Länder
Zum ersten Mal sind Raumfahrer aus Indien, Ungarn und Polen an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) eingetroffen. Der Flug wurde nicht durch staatliche Raumfahrtagenturen organisiert, sondern durch das US-Unternehmen Axiom Space. Die vierköpfige Crew startete am Mittwoch vom Kennedy Space Center in Florida und dockte am Donnerstag erfolgreich an der ISS an.
Mit dabei ist Peggy Whitson, die erfahrenste Astronautin der USA und inzwischen für Axiom tätig. Neben ihr reisen der indische Militärpilot Shubhanshu Shukla, der ungarische Ingenieur Tibor Kapu sowie der polnische Strahlenforscher Slawosz Uznanski-Wisniewski zur Raumstation. Uznanski ist einer der Projektastronauten der Europäischen Weltraumorganisation ESA.
Internationale Zusammenarbeit in der Erdumlaufbahn
Die Neuankömmlinge wurden auf der ISS herzlich empfangen – mit Umarmungen, Händeschütteln und Getränken aus Raumfahrtbeuteln. Vertreten sind aktuell auf der Station Besatzungsmitglieder aus den USA, Russland, Japan sowie nun auch Indien, Ungarn und Polen.
Die Crew befand sich seit dem 25. Mai in Quarantäne, da sich der Start mehrfach verzögerte – zuletzt wegen Sicherheitskontrollen im russischen Teil der Station. Die NASA hatte ein Leck überprüfen lassen und das Startfenster angepasst.
Kommerzielle Raumfahrt auf dem Vormarsch
Der Einsatz ist bereits der vierte bemannte Raumflug von Axiom Space zur ISS seit 2022. Das Unternehmen zählt zu mehreren Anbietern, die eigene Raumstationen entwickeln, da sich die NASA bis 2030 schrittweise vom Betrieb der ISS zurückziehen will. Die US-Raumfahrtbehörde setzt zunehmend auf kommerzielle Akteure, um die Zukunft in der Erdumlaufbahn zu sichern.
Diese Mission markiert nicht nur einen technischen Erfolg, sondern auch einen symbolischen Schritt für die internationale Beteiligung an der Raumfahrt – und für eine Zukunft mit mehr privaten Initiativen im All.