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Indien, Polen und Ungarn feiern Rückkehr in den Weltraum mit ISS-Mission

by Richard Parks
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Erstmals seit Jahrzehnten schicken Indien, Polen und Ungarn wieder Astronauten ins All – an Bord der kommerziellen Axiom Mission 4, die am Mittwoch erfolgreich zur Internationalen Raumstation (ISS) gestartet ist.

Historischer Flug mit multinationaler Crew

Der Start erfolgte um 2:31 Uhr Ortszeit vom Kennedy Space Center in Florida. Eine neue SpaceX Crew Dragon-Kapsel auf einer Falcon-9-Rakete hob in Richtung ISS ab. An Bord: der indische Testpilot Shubhanshu Shukla, der polnische Missionsspezialist Sławosz Uznański-Wiśniewski, der ungarische Astronaut Tibor Kapu sowie die US-Kommandantin Peggy Whitson, ehemalige NASA-Astronautin und heute für Axiom Space tätig.

Für alle drei Länder ist dies ein bedeutender Moment: Die letzte Raumfahrtbeteiligung liegt Jahrzehnte zurück – damals noch im Rahmen sowjetischer Missionen. Shukla ist der erste Inder im All seit Rakesh Sharma 1984.

Symbolträchtige Mission mit politischen Botschaften

Indiens Premierminister Narendra Modi begrüßte die Mission öffentlich: Shukla trage die „Hoffnungen und Träume von 1,4 Milliarden Indern“ ins All. Der Flug gilt als wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu Indiens eigener bemannter Raumfahrtmission „Gaganyaan“, die 2027 starten soll.

Auch Polen und Ungarn feiern den symbolischen Wert des Flugs. Der polnische Premier Donald Tusk postete Videos vom gemeinsamen Launch-Erlebnis mit Kindern im Warschauer Copernicus-Wissenschaftszentrum. Ungarn hatte bereits 2022 angekündigt, rund 100 Millionen US-Dollar für den Flug zu investieren.

Experimente und diplomatische Relevanz

Während ihres 14-tägigen Aufenthalts an Bord der ISS wird die Crew rund 60 wissenschaftliche Experimente durchführen – darunter Untersuchungen zu Mikroalgen, Salatkeimlingen und Tardigraden (auch als „Bärtierchen“ bekannt).

Ein symbolträchtiger Austausch zwischen Shukla und Modi während des Aufenthalts ist geplant – ein gezielter Moment „sanfter Macht“ zur Förderung nationalen Stolzes.

Spannungen im Hintergrund, aber stabile Kooperation

Der Start war mehrfach verschoben worden, zuletzt wegen eines öffentlichkeitswirksamen Streits zwischen Donald Trump und Elon Musk. Trump drohte mit dem Stopp von SpaceX-Verträgen, Musk wiederum mit dem Ausstieg aus der bemannten Raumfahrt. Der Konflikt wurde jedoch entschärft.

Trotz Spannungen bleibt SpaceX ein zentraler Akteur für NASA und Pentagon. Die Ax-4-Mission markiert den Erstflug der fünften und letzten Crew-Dragon-Kapsel. Langfristig will SpaceX die Raumkapseln durch das neue Starship-System ersetzen.

Für Indien, Polen und Ungarn bedeutet Ax-4 jedenfalls: ein erfolgreiches Comeback im All – und ein Signal, dass internationale Zusammenarbeit und nationale Raumfahrtambitionen auch in der Ära der privaten Raumfahrt möglich sind.

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