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Studie zeigt: Uber steigert Gewinne mit undurchsichtiger Preissteuerung

by Richard Parks
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Forscher der Columbia Business School haben herausgefunden, dass Uber mit algorithmischer Preissteuerung gezielt höhere Fahrpreise verlangt und gleichzeitig Fahrer schlechter bezahlt. Bereits eine Woche zuvor hatte eine Studie der Universität Oxford ähnliche Ergebnisse für den britischen Markt veröffentlicht.

Preise steigen, Löhne sinken

Die US-Studie untersuchte über 24.000 Fahrten und mehr als zwei Millionen Fahrtanfragen. Ergebnis: Seit Einführung des sogenannten „upfront pricing“ erhöht Uber gezielt Preise für Fahrgäste und senkt die Bezahlung für Fahrer. Der Anteil, den Uber vom Fahrpreis einbehält, stieg von 32 auf über 42 Prozent. Die Autoren sprechen von „algorithmischer Preisdiskriminierung“ – das heißt, das System analysiert das Verhalten von Kunden und Fahrern und passt Preise individuell an.

Auch die britische Studie hatte gezeigt, dass viele Fahrer seit 2023 deutlich weniger pro Stunde verdienen, während Uber gleichzeitig seinen Anteil an den Fahrpreisen erhöht hat. Auf manchen Fahrten nimmt Uber demnach mehr als 50 Prozent ein.

Massiver Gewinnsprung

Durch die neuen Preismodelle hat Uber seinen freien Cashflow von einem Verlust von 303 Millionen US-Dollar im Jahr 2022 auf fast sieben Milliarden Dollar im Jahr 2024 gesteigert. Die Forscher betonen, dass die Preisgestaltung für Nutzer und Fahrer kaum nachvollziehbar sei.

Kritik und Reaktion

Uber bestreitet die Vorwürfe. Die Preisgestaltung sei transparent und fair, die Algorithmen nutzten keine persönlichen Merkmale. Ziel sei es, Angebot und Nachfrage auszugleichen. Trotzdem häufen sich die kritischen Stimmen. Bereits in der Vergangenheit war Uber wegen fragwürdiger Geschäftspraktiken in die Kritik geraten – etwa wegen verdeckter Lobbyarbeit oder unzureichendem Schutz für Fahrer.

Fazit

Die beiden Studien zeigen, wie Uber seine Algorithmen nutzt, um die Einnahmen zu steigern – auf Kosten der Fahrer und Kunden. Auch wenn der Konzern betont, fair zu handeln, wächst der öffentliche Druck. Die Diskussion um faire Bezahlung und Transparenz in der Plattformwirtschaft dürfte sich damit weiter verschärfen.

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