Forderung nach rechtlichem Schutz vor Umweltklagen
Gläubiger von Thames Water, die dem Unternehmen 13 Milliarden Pfund geliehen haben, fordern von der britischen Regierung Schutz vor Umweltklagen. Sie wollen, dass die Umweltagentur EA künftig Strafen vermeidet und stattdessen auf „ökologische Verbesserungen“ setzt. So sollen Klagen von Aktivisten und private Strafverfolgungen verhindert werden, um die geplante Sanierung nicht zu gefährden.
Kritik von Politik und Umweltschützern
Der Umweltaktivist Feargal Sharkey nennt den Vorstoß einen Angriff auf demokratische Grundrechte wie das Recht auf gerichtliche Überprüfung. Auch der Abgeordnete Charlie Maynard fordert Umweltminister Steve Reed auf, den Forderungen nicht nachzugeben. Eine staatliche Verwaltung (Special Administration Regime) könnte das Unternehmen schuldenfrei machen und neu aufstellen.
Weitere Forderungen und geplante Investitionen
Die Gläubiger fordern auch die Rücknahme von Strafen in Höhe von 254 Millionen Pfund und erwägen sogar Notstandsgesetze zur rechtlichen Absicherung. Im Gegenzug bieten sie 5,3 Milliarden Pfund frisches Kapital und eine Teilentschuldung an. Thames Water betont, man strebe eine privatwirtschaftliche Lösung mit neuen Investitionen und Gesprächen mit Aufsichtsbehörden an.
Regierung zeigt sich zurückhaltend
Das Umweltministerium stellt klar: Thames Water muss alle gesetzlichen Vorgaben einhalten. Die Regierung bereite sich dennoch auf eine mögliche Verstaatlichung vor. Die Aufsichtsbehörde Ofwat prüft, ob der Sanierungsplan im Interesse von Umwelt und Verbrauchern umsetzbar ist.