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Sonnige Zukunft auf ehemaligem Kohleboden

by Rudolph Angler
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Stillgelegte Tagebaue bergen ein enormes Potenzial: Sie könnten künftig Solarstrom für ein Land in der Größe Deutschlands liefern. Laut einer neuen Analyse von Global Energy Monitor (GEM) eignen sich weltweit über 440 ehemalige Kohlegruben für Photovoltaik-Anlagen.

Forscher haben 312 geschlossene Minen mit einer Fläche von über 2.000 km² identifiziert. Bis 2030 könnten zusätzlich 3.700 km² stillgelegt werden. Insgesamt ergibt das genug Platz, um fast 300 Gigawatt Sonnenstrom zu erzeugen – rund 15 Prozent der heutigen globalen Solarkapazität.

„Die Kohle hat unsere Vergangenheit geprägt. Doch derselbe Boden kann nun Lösungen für das Klima liefern“, sagt GEM-Projektleiter Cheng Cheng Wu.

China treibt Umbau bereits voran

China setzt bereits auf den Wandel. Dort laufen 90 ehemalige Minen mit Solaranlagen, 46 weitere befinden sich im Bau. Länder wie Australien, Indonesien, Indien und die USA könnten zusammen über 70 Prozent des globalen Potenzials ausschöpfen.

Auch Europa bietet Chancen. Besonders Griechenland ist laut GEM ideal für den Wandel – mit hohem Sonnenpotenzial, EU-Fördermitteln und einem nahenden Kohleausstieg. In der Region Westmakedonien entstehen bereits Solarparks auf dem Areal des früheren Tagebaus Amynteo. Das Projekt „Greece 2.0“ stellt 175 Millionen Euro für solche Anlagen bereit.

Alte Minen als neue Hoffnungsträger

Die weltweite Energiewende braucht Fläche – oft führt das zu Streit über geeignete Standorte. Alte Kohleminen bieten hier eine Lösung. „Stillgelegte Gruben können nicht nur Strom liefern, sondern auch Arbeitsplätze schaffen und Böden sanieren“, sagt Wu.

Fast 260.000 dauerhafte Jobs könnten in solchen Solarprojekten entstehen. Hinzu kämen über 317.000 Bau- und Montagearbeitsplätze – mehr als der Kohlesektor bis 2035 abbauen wird.

„Diese Flächen zurückzugewinnen bringt wirtschaftliche, soziale und ökologische Vorteile“, so GEM-Direktor Ryan Driskell Tate. „Mit den richtigen Anreizen können wir die nächste Generation grüner Energie direkt dort aufbauen, wo einst Kohle abgebaut wurde.“

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