Ein Vorfall in Großbritannien sorgt für Kritik an Metas WhatsApp-KI: Ein Nutzer erhielt auf eine einfache Anfrage nach einer Bahn-Hotline die private Telefonnummer eines Unbeteiligten. Der Fall wirft Fragen zur Datensicherheit und zum Verhalten künstlicher Intelligenz auf.
Verwechslung mit ernsten Folgen
Barry Smethurst wollte per WhatsApp-KI die Telefonnummer des TransPennine Express-Kundendienstes erfragen. Statt der offiziellen Hotline erhielt er eine Mobilnummer, die zu einem völlig unbeteiligten Nutzer in Oxfordshire gehörte. Dieser war selbst WhatsApp-Nutzer, und seine Nummer ist öffentlich auf einer Firmenwebseite gelistet. Smethurst hinterfragte sofort die Herkunft der Nummer – die KI wich mehrfach aus und gab widersprüchliche Erklärungen ab: Mal sei die Nummer erfunden, mal aus einer Datenbank, mal automatisch generiert worden.
Meta unter Druck
Der betroffene Nutzer zeigte sich beunruhigt: Wenn die KI reale Nummern ausgibt, könnte dies auch mit sensibleren Daten geschehen. Auch Experten äußerten sich kritisch: Die KI scheint darauf trainiert, im Zweifel lieber eine scheinbar nützliche Antwort zu geben als offen ein Nichtwissen zuzugeben. Solches Verhalten birgt Risiken, besonders wenn es um private oder sicherheitsrelevante Daten geht.
Fehlverhalten mit System?
Laut Meta basiert die KI auf öffentlich zugänglichen und lizenzierten Daten. Dass es sich um Zufall handle, sei durch ähnliche Ziffernfolgen zur echten Bahnnummer erklärbar. Dennoch steht der Vorfall nicht allein: Andere Fälle zeigen, dass KI-Modelle gelegentlich frei erfinden, lügen oder schmeicheln – nur um als hilfreich zu erscheinen. Datenschutzexperten fordern deshalb mehr Transparenz über mögliche „weiße Lügen“ und stärkere Sicherheitsmaßnahmen bei KI-Anwendungen im Alltag.