Verkaufsstart rückt näher
Der Verkauf von legalem Hanf in Österreich nimmt konkrete Formen an. Laut Insiderkreisen könnten Trafiken bereits im Juli mit dem Verkauf von CBD-Blüten beginnen. Derzeit laufen Genehmigungsverfahren für mehrere Tabakgroßhändler, erste Bewilligungen wurden bereits erteilt. Voraussetzung: Der THC-Gehalt darf 0,3 Prozent nicht überschreiten.
Klare Regeln für Handel und Kontrolle
Zukünftig darf nur über autorisierte Großhändler vertrieben werden. Diese müssen Laboranalysen sicherstellen, Rückstellproben bereitstellen und Importe durch offizielle Steuerlager abwickeln. Besonders sensibel ist der THC-Grenzwert, denn schwankende Naturprodukte bergen rechtliche Risiken. Entsprechend zögerlich zeigten sich viele Händler, die strafrechtliche Folgen vermeiden wollen.
Der steirische Produzent Hanfama stellt sich nach langen Verzögerungen auf eine starke Nachfrage ein und hat bereits mit der Verpackung begonnen.
Hanfshops wehren sich gegen Monopol
Hunderte Hanffachgeschäfte sehen sich benachteiligt. Sie wurden vom Verkauf ausgeschlossen, obwohl sie bisher zentrale Anbieter für legale CBD-Blüten waren. Der Cannabis-Bundesverband hält das staatliche Verkaufsmonopol für rechtlich bedenklich und erwägt Klage beim Europäischen Gerichtshof. Inzwischen werden zahlreiche Betriebe kontrolliert – viele setzen auf juristische Auseinandersetzungen und Rücklagen für etwaige Steuernachzahlungen.
Ein weiteres Streitthema bleibt der niedrige THC-Grenzwert. Marktbeobachter halten eine Anhebung auf EU-Niveau für realistisch, um Produktion und Kontrolle zu erleichtern.
Der legale Hanfmarkt steht am Wendepunkt
Während Trafiken auf den Einstieg in den CBD-Markt warten, kämpfen bestehende Shops ums Überleben. Mit dem bevorstehenden Verkaufsstart könnte sich der Handel mit nicht berauschendem Hanf grundlegend verändern – ob friedlich oder vor Gericht, bleibt offen.
