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Wien schützt Öffis vor Blockierern: Neue Regeln und Umbauten

by Silke Mayr
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Falschparker legen öffentlichen Verkehr lahm

In Wien verursachen falsch geparkte Autos massive Verzögerungen. 2024 registrierten die Wiener Linien über 1.500 Behinderungen durch blockierte Straßenbahnen oder Busse. Besonders gravierend war die Situation früher in der Kreuzgasse in Währing. Dort mussten Züge oft warten, bis die Feuerwehr eingegriffen hatte. Nach baulichen Veränderungen sank die Zahl der Vorfälle deutlich – von 363 im Jahr 2020 auf 210 im Vorjahr.

Jetzt steht die Camillo-Sitte-Gasse im 15. Bezirk im Zentrum. Zwischen Guntherstraße und Gablenzgasse behindern regelmäßig Fahrzeuge die Linie 9. Die Stadt startet deshalb Umbauten mit klaren Zielen: freie Fahrt für Öffis und mehr Ordnung im Straßenraum.

Begrünung und klare Strukturen gegen Chaos

Der Umbau soll mehrere Probleme gleichzeitig lösen. Die Stadt entfernt 500 Quadratmeter Asphalt und ersetzt ihn durch grüne Flächen. Geplant sind 20 Hochsträucher, ein Trinkbrunnen und vier Sitzbänke. Die Gehsteige werden verbreitert, die Parkplätze klarer gekennzeichnet.

Diese Maßnahmen sollen Falschparker abschrecken. Wer dennoch blockiert, zahlt 365 Euro Strafe. Zusätzlich droht das Abschleppen. Durch bessere Übersicht, mehr Platz und klare Regeln soll der Verkehrsfluss für Bus und Bim gesichert werden.

Vorrang für Öffis an der Ampel

Neben baulichen Lösungen setzt Wien auf digitale Steuerung. Rund 1.050 Ampeln betreffen Busse und Straßenbahnen. Davon geben 750 bereits Vorrang für den öffentlichen Verkehr. Im Jahr 2024 passte die Stadt 40 weitere Ampeln an.

Ein Beispiel sind die Linien 46 und 49 am Gürtel. Sie profitieren nun von einer fünf Sekunden längeren Grünphase. Dadurch müssen sie stadtauswärts seltener warten. Auch für 2025 sind Optimierungen geplant. Die Linie 2 soll auf der Marienbrücke Vorrang bekommen. Die Linie O soll den Gürtel schneller queren.

Wien kombiniert Technik, Bauprojekte und Strafen, um den öffentlichen Verkehr verlässlich und attraktiv zu halten.

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