Im Waldviertel gründeten zehn Gemeinden einen Verein, der die Kinderbetreuung zentral organisiert. Heute machen bereits 17 Orte mit. Die Pädagoginnen und Betreuerinnen arbeiten standortübergreifend, was den Gemeinden hohe Flexibilität bringt. Sie decken Urlaube und Krankheitsfälle ab und wechseln bei Bedarf zwischen Einrichtungen.
Bürgermeister Roland Zimmer aus Bad Traunstein betont, wie sehr diese Lösung den Arbeitsalltag vereinfacht. Der Verein übernimmt Organisation, Verwaltung und Förderanträge. Gemeinden müssen sich um nichts kümmern. Das senkt Kosten und entlastet die Gemeindeverwaltung spürbar.
Kooperation senkt Ausgaben erheblich
Bad Traunstein spart durch das Modell jährlich rund 50.000 Euro. Statt jede Betreuungseinrichtung einzeln zu betreiben, nutzt die Gemeinde gemeinsam mit anderen Ressourcen effizient. Auch in anderen Bereichen setzt man auf Zusammenarbeit.
Gemeinden teilen sich Kosten für Spielplatzkontrollen, Arbeitsmediziner oder Datenschutzbeauftragte. Ein Jurist beim Abfallverband Zwettl unterstützt mehrere Orte. Ohne Kooperationen könnten sich viele kleine Gemeinden solche Dienste nicht leisten.
Gemeindeverbände bieten breite Unterstützung
Im Bezirk Melk entwickelte sich ein ehemaliger Abfallverband zu einem vielseitigen Dienstleister. Er übernimmt heute über 40 Aufgaben für Mitgliedsgemeinden. Dazu zählen unter anderem Webseitenpflege, Gebührenabrechnung oder Baumkontrollen.
Martin Leonhardsberger, Bürgermeister von Mank, sieht großes Potenzial in dieser Entwicklung. Gemeinden treten mit Problemen an den Verband heran, der Vorschläge erarbeitet. Die Gemeinden entscheiden dann gemeinsam, ob sie mitziehen. Vertrauen ist laut Leonhardsberger der Schlüssel für den Erfolg solcher Modelle.