Der stille Marsch der Erinnerung
Das „Pride Village“ am Wiener Rathausplatz bleibt bis zur Parade geöffnet. Nach dem Anschlag in Graz änderten die Organisatoren das Programm. Statt Partystimmung steht das Gedenken im Mittelpunkt.
Die Regenbogenparade beginnt heuer mit einem Schweigemarsch. Teilnehmer ziehen ohne Musik und Jubel durch die Innenstadt. Die Veranstalter rufen zur stillen Anteilnahme bis hinter das Parlament auf.
Trauerbanner, zuvor im Pride Village gestaltet, führen den Zug an. Am Parlament werden sie niedergelegt. Schwarze Stoffbänder zieren die Gruppenschilder als sichtbares Zeichen der Trauer.
Lebensfreude als Antwort auf Gewalt
Nach dem stillen Teil wird die Parade wieder laut. Die Veranstalter betonen: „Unsere Trauer wird uns nicht zum Schweigen bringen.“ Lebensfreude gilt als Ausdruck von Widerstand und Gemeinschaft.
Das Motto „Unite in Pride“ soll ein starkes Signal senden. Gerade jetzt dürfe sich niemand spalten lassen. Musik und Protest bleiben wichtig, auch im Angesicht der Gewalt.
Im Pride Village verzichten die Veranstalter auf Alkohol. Stattdessen bitten sie die Besucher, Kerzen mitzubringen. Ein gemeinsames Lichtermeer soll auf dem Rathausplatz entstehen.
Hoffnung für eine sichere Zukunft
Für die Parade entstand ein großes Transparent mit einer klaren Botschaft: „Jedes Kind hat ein Recht auf eine Zukunft in Sicherheit.“ Besucher dürfen ihre Botschaften der Hoffnung hinzufügen.
Lisa Hermanns vom Organisationsteam lädt alle zur Teilnahme ein. Die Worte sollen Kraft spenden und nach Graz getragen werden. Auch Katharina Kacerovsky-Strobl, die die Parade mitorganisiert, äußert sich bewegt.
Kinder, Jugendliche und Erwachsene sollen sicher und akzeptiert leben können. Diese Botschaft steht im Zentrum der diesjährigen Pride-Veranstaltungen – sichtbar und vereint.