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Bierdurst in Belgien lässt weiter nach

by Richard Parks
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Weniger Bier trotz großer Vielfalt
Obwohl Belgien mit über 400 Brauereien und mehr als 1.600 Biersorten zu den weltweit führenden Biernationen zählt, sinkt der Bierkonsum im Land stetig. Laut dem aktuellen Jahresbericht des Brauereiverbands Belgian Brewers ging der Gesamtkonsum im Jahr 2024 um 2,1 % zurück – ein moderaterer Rückgang im Vergleich zu den 6 % im Jahr 2023.

Zehnjähriger Abwärtstrend setzt sich fort
In den letzten zehn Jahren verzeichnete Belgien einen Rückgang des Bierkonsums um fast 20 %. Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • Steigende Lebenshaltungskosten
  • Sinkende Kaufkraft
  • Unsichere geopolitische Lage
  • Wachsende Gesundheitsbedenken
  • Veränderte Trinkgewohnheiten

“Die Belgier trinken generell weniger Alkohol – und damit auch weniger Bier”, so der Verband.

Alkoholfreie Alternativen auf dem Vormarsch
Die Entwicklung zeigt sich auch in der gestiegenen Nachfrage nach alkoholfreien Getränken. Barbesitzer Waldo Marlier erklärte gegenüber lokalen Medien: „Vor fünf Jahren hatten wir nur ein alkoholfreies Bier – jetzt sind es sechs.“ Der Trend entspricht dem wachsenden Bewusstsein für Gesundheit und verantwortungsvollen Konsum.

Europaweiter Wandel im Trinkverhalten
Nicht nur Belgien ist betroffen. Ein Bericht von Eurostat dokumentiert einen europaweiten Rückgang bei alkoholhaltigen Bieren, während alkoholfreie Varianten zulegen. Auch Initiativen wie „Dry January“ zeigen Wirkung: In Großbritannien nahmen 2025 rund 15,5 Millionen Menschen an der Aktion teil, einen Monat lang auf Alkohol zu verzichten.

Brauereien reagieren mit Innovation
Belgiens Brauereien stehen vor der Herausforderung, auf den kulturellen Wandel zu reagieren. Viele investieren bereits in neue Produktlinien mit alkoholfreien oder niedrigprozentigen Bieren, um sich an veränderte Konsumgewohnheiten anzupassen und ihre Marktstellung zu sichern.

Fazit
Die goldene Ära des belgischen Biers ist nicht vorbei – aber sie befindet sich im Wandel. Wer weiterhin erfolgreich sein will, muss neue Wege beschreiten, ohne die Wurzeln zu verlieren.

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