Home » Strombonus für energieintensive Industrie kehrt zurück – Kritik an befristeter Laufzeit

Strombonus für energieintensive Industrie kehrt zurück – Kritik an befristeter Laufzeit

by Richard Parks
0 comments

150 Millionen Euro für 2025 und 2026 eingeplant
Das Wirtschaftsministerium kündigte zum Pfingstwochenende die Wiedereinführung eines Strompreiskostenausgleichs für energieintensive Betriebe an. Jeweils 75 Millionen Euro sind für die Jahre 2025 und 2026 vorgesehen. Die letzte Auszahlung in Höhe von 185 Millionen Euro erfolgte im Jahr 2022. Seitdem sei der Strompreis um rund 75 Prozent gesunken, begründet das Ministerium die erneute Maßnahme.

Förderung an Energieeffizienzmaßnahmen gekoppelt
Der Bonus richtet sich an Unternehmen mit einem Jahresstromverbrauch von mindestens 1 Gigawattstunde. Förderberechtigte Betriebe müssen im Gegenzug in Maßnahmen zur Energieeffizienz investieren. Die Auszahlung soll gestaffelt je nach Antragslage erfolgen. Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) betonte, man wolle gezielt entlasten, um Abwanderung zu verhindern und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Strompreisbelastung durch CO₂-Kosten
Laut Ministerium führten steigende CO₂-Preise zu einer erheblichen Kostenbelastung für die Industrie. Der Bonus soll rückwirkend für 2025 ausbezahlt werden. Für 2023 und 2024 gab es keine vergleichbaren Hilfen. Parallel wird an einem Sozialtarif für Privathaushalte gearbeitet.

Positive Signale und Kritik aus Politik und Wirtschaft
Die Neos begrüßten die Rückkehr der Förderung als „wichtigen Schritt“, den sie seit Langem gefordert hätten. Die FPÖ hingegen kritisierte die Beschränkung auf zwei Jahre als unzureichend. Energiesprecher Axel Kassegger verwies auf Länder wie Deutschland oder Spanien, die Strompreisbeihilfen bis 2030 eingeführt hätten.

Auch die Industriellenvereinigung und die Wirtschaftskammer forderten eine Ausweitung bis mindestens 2030, um langfristige Planungssicherheit für den Standort Österreich zu gewährleisten. Generalsekretär Jochen Danninger mahnte eine rasche Umsetzung entlang der EU-Richtlinien ein.

You may also like