Colorifix nutzt DNA-Codes aus der Natur, um Mikroben Farben herstellen zu lassen. Wissenschaftler finden genetische Farbcodes in Pflanzen, Tieren oder Bakterien und übertragen sie auf Hefezellen. Diese Mikroben wachsen in Tanks, ernähren sich von Zucker und Stickstoff und produzieren daraus flüssige Farbstoffe.
Die Gründer Orr Yarkoni und Jim Ajioka hatten die Idee nach einer Reise nach Nepal, wo sie die Umweltschäden durch chemische Farbstoffe sahen. Ihr Ziel: die Modeindustrie von giftigen Färbemethoden befreien.
Als Finalist des Earthshot Prize 2023 erhielt Colorifix weltweite Aufmerksamkeit. Diese Unterstützung half beim Ausbau der Produktion und beim Zugang zu Investoren. Ein Förderprogramm über zwölf Monate erleichtert den Einstieg in die Industrie.
Die Farbstoffe von Colorifix lassen sich direkt in herkömmlichen Färbeanlagen verwenden. Hersteller pumpen die Flüssigkeit auf Stoffe, sparen dabei Wasser und vermeiden unnötige Chemikalien.
Das Unternehmen patentiert nicht die Mikroben selbst, sondern das gesamte Färbeverfahren. Färbereien müssen spezielle Bioreaktoren vor Ort installieren, um die Technologie zu nutzen.
Marken wie Pangaia und Vollebak verwenden bereits Colorifix-Farben in ihren Kollektionen. Der Markteintritt in Südasien ist geplant, weitere große Marken stehen laut Colorifix bereits in den Startlöchern.
Anfang 2024 entwickelte das Unternehmen erstmals Grün- und Orangetöne. Die Farbstoffe kommen inzwischen auch auf neuartige Materialien wie Spiber, basierend auf Spinnenseide, oder Circulose, einer Faser aus Zellstoffabfällen, zum Einsatz.
Colorifix reduziert chemische Verschmutzung um 80 Prozent und spart durch weniger Spülgänge große Mengen Wasser. Mit jedem neuen Partner bringt das Unternehmen die Textilbranche näher an eine saubere und nachhaltige Zukunft.