Das Finanzministerium leitete disziplinarische Maßnahmen gegen zwei leitende Beamte ein.
Beide sollen 2017 über die Leitung des Finanzamts Braunau mitentschieden haben.
Sie gehörten der damaligen Personalkommission an.
Einer der Beamten wurde mittlerweile suspendiert.
Beim anderen muss die Personalvertretung über weitere Schritte entscheiden.
Dieser Beamte agiert auch als führender Gewerkschafter der ÖVP-nahen FCG.
Der Standard veröffentlichte die Informationen in seiner Online-Ausgabe.
Politischer Druck vor Besetzung
August Wöginger soll damals beim Kabinettschef Thomas Schmid interveniert haben.
Er wollte einen ÖVP-nahen Bewerber für die Leitung durchsetzen.
Wöginger wurde bereits vor zwei Wochen angeklagt.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft wirft ihm Amtsmissbrauch vor.
Er soll den Auswahlprozess vor der Kommissionssitzung beeinflusst haben.
Gericht stärkt unterlegene Bewerberin
Die frühere Vizeleiterin des Finanzamts Braunau verlor das Auswahlverfahren.
Sie klagte gegen die Entscheidung vor dem Bundesverwaltungsgericht.
Das Gericht gab ihr im Nachhinein recht.
Sie hatte sich ebenfalls auf die Leitungsstelle beworben.
Der Posten ging jedoch an den ÖVP-nahen Kandidaten.
Der Fall rückt nun erneut ins öffentliche Interesse.