US-Botschaften stoppen vorerst Visatermine
Die US-Regierung hat die Vergabe von Studenten- und Austauschvisa für ausländische Antragsteller vorläufig gestoppt. Außenminister Marco Rubio wies alle diplomatischen Vertretungen an, keine neuen Termine mehr zu vergeben. Hintergrund ist eine geplante Verschärfung der Sicherheitsprüfungen, bei der künftig verstärkt die Online-Aktivitäten – insbesondere in sozialen Medien – analysiert werden sollen. Obwohl die neuen Regelungen noch ausgearbeitet werden, gilt der Antragsstopp bereits jetzt.
Politische Aussagen rücken ins Zentrum der Kontrolle
Besonders brisant: Wer öffentlich Solidarität mit Palästina zeigt oder Israel kritisiert, läuft Gefahr, sein Visum zu verlieren oder gar abgeschoben zu werden. Die Regierung betrachtet solche Äußerungen als potenzielle Bedrohung der nationalen Interessen. Menschenrechtsorganisationen und Juristen sehen darin jedoch einen schweren Eingriff in die Meinungsfreiheit. So wurde eine türkische Studentin nach einem kritischen Text zur Nahostpolitik sechs Wochen in Abschiebehaft genommen – ein Fall, der international für Aufsehen sorgte.
Elitestatus schützt nicht: Auch Harvard betroffen
Selbst führende Bildungseinrichtungen bleiben nicht verschont. Nachdem sich Harvard weigerte, politische Anweisungen der Trump-Regierung umzusetzen, untersagte Washington der Universität die Aufnahme weiterer internationaler Studierender. Diese machen rund 27 Prozent der Studentenschaft aus und tragen wesentlich zur Forschung und Finanzierung bei. Universitäten im ganzen Land zeigen sich alarmiert und bereiten rechtliche Schritte vor, um die akademische Unabhängigkeit zu verteidigen.