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Ältere Ärzte, leere Praxen: Europas Gesundheitssystem droht Engpass

by Richard Parks
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Immer mehr Ärzte nähern sich dem Ruhestand
Im Jahr 2022 waren 35 % der Ärzte in der EU über 55 Jahre alt. In der Hälfte der Mitgliedsstaaten lag der Anteil sogar bei über 40 %. Besonders kritisch ist die Lage in Ländern wie Italien und Bulgarien, wo mehr als jeder zweite Arzt dieses Alter erreicht hat.

Über 65-Jährige arbeiten vielerorts weiter
In elf EU-Ländern sind über 18 % der Ärzte bereits älter als 65, in Italien sogar 27 %. Gleichzeitig fehlen vielerorts Nachwuchskräfte.

Unterschiede durch Ausbildung, Abwanderung und Rentenregeln
OECD-Experte Gaetan Lafortune erklärt die Unterschiede mit drei Faktoren: zu wenig Studienplätze, Abwanderung junger Ärzte wegen schlechter Arbeitsbedingungen und teils späte Pensionierungen.

Beruf verliert an Attraktivität für junge Menschen
Laut Dr. Alessandra Spedicato (FEMS) wollen viele junge Menschen mehr Work-Life-Balance statt überlange Arbeitszeiten. Medizinstudium und Fachausbildung dauern oft 10 bis 14 Jahre, während frühere Sparmaßnahmen Studienplätze reduziert haben.

Pflegepersonal altert langsamer als Ärzte
Der Anteil der über 55-jährigen Pflegekräfte liegt EU-weit bei 24 % – deutlich niedriger als bei Ärzten. In Italien betrifft das 24 % der Pflegekräfte, aber 54 % der Ärzte.

Doppelte Alterung belastet Systeme
Die EU sieht sich einer doppelten demografischen Herausforderung gegenüber: Patienten und medizinisches Personal werden gleichermaßen älter.

Fachleute fordern langfristige Planung
James Buchan von der Health Foundation ruft zu einer vorausschauenden Personalpolitik auf. Ohne neue Strategien drohen flächendeckende Versorgungslücken in den kommenden Jahrzehnten.

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