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USA und China vor neuem Kapitel im Handelsstreit: Trump zeigt Bereitschaft zu Zugeständnissen

by Silke Mayr
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Trump stellt niedrigere Zölle auf chinesische Importe in Aussicht
US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, dass die extrem hohen Einfuhrzölle auf chinesische Waren bald gesenkt werden könnten. Die Abgaben liegen derzeit bei bis zu 145 Prozent. „Höher geht es nicht. Es steht bei 145, also wissen wir, dass es fällt“, sagte Trump. Seine Aussage deutet auf einen möglichen Kurswechsel in der Handelspolitik hin.


Einigung mit Großbritannien gibt außenpolitisch neues Tempo vor
Trump äußerte sich bei der Vorstellung eines neuen Handelsabkommens mit dem Vereinigten Königreich. Es ist das erste bilaterale Abkommen seit Inkrafttreten der US-Zollmaßnahmen im April. Das anstehende Treffen mit China in der Schweiz wird von Beobachtern als klarer Hinweis gewertet, dass beide Seiten die Handelskonflikte entschärfen wollen.


Peking und Washington zeigen sich vor Gesprächen optimistisch
Trump beschrieb das geplante Treffen mit China als freundlich: „Sie freuen sich darauf, es elegant zu machen.“ Auch Hua Chunying, Vizeaußenministerin Chinas, zeigte sich zuversichtlich. Sie betonte, China habe „volles Vertrauen“, um wirtschaftliche Differenzen mit den USA konstruktiv zu lösen.

Dan Wang von der Eurasia Group erklärte, dass der wirtschaftliche Druck auf beide Seiten spürbar wächst. „Die aktuellen Signale zeigen: Beide Regierungen bewegen sich auf eine pragmatische Lösung zu“, sagte sie.


Fachleute dämpfen Erwartungen an schnelle Einigung
Trotz positiver Signale warnen Experten vor verfrühter Euphorie. Stephen Olson, ehemaliger US-Handelsbeauftragter, erklärte: „Die tiefen strukturellen Konflikte zwischen China und den USA lassen sich nicht in kurzer Zeit lösen.“ Er erwartet lediglich moderate Zollsenkungen.

Die ersten Verhandlungen werden von US-Finanzminister Scott Bessent und Chinas Vizepremier He Lifeng geführt. Laut Olson wird ein Abschluss ohne die direkte Beteiligung der beiden Präsidenten kaum möglich sein.


Zollabbau bleibt symbolisch – viele Streitpunkte bleiben ungelöst
Auch Eswar Prasad, ehemaliger China-Direktor des IWF, sieht nur begrenzte Fortschritte. „Selbst wenn Trump einige Zölle aufhebt, bleiben zentrale Probleme bestehen“, erklärte er. Eine vollständige Normalisierung sei nicht absehbar. Moderate Erleichterungen könnten kommen, doch Handelsbarrieren und politische Reibungen würden bestehen bleiben.


Chinas Exporte in die USA stark rückläufig – globaler Handel robust
Offizielle Wirtschaftsdaten zeigen: Chinas Exporte in die USA fielen im April um über 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig legten die Gesamtexporte überraschend stark um 8,1 Prozent zu – ein deutliches Zeichen globaler Nachfrage trotz bilateraler Spannungen.


Wachsende Zahl von Staaten drängt auf Handelsabkommen mit den USA
Das geplante Treffen mit China folgt auf ein erfolgreiches Abkommen mit Großbritannien. Die USA werden Zölle auf britische Fahrzeuge senken und erlauben begrenzte Mengen an Stahl und Aluminium zollfrei. Weitere britische Branchen erhalten Ausnahmen von Trumps bisherigen Maßnahmen.

Zahlreiche Länder bemühen sich nun ebenfalls um eigene Vereinbarungen. Trump hatte im April sogenannte „reziproke Zölle“ angekündigt, deren Einführung jedoch für 90 Tage aufgeschoben wurde – ein Zeitfenster, das nun für intensive Verhandlungen genutzt wird.

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