Konzern reduziert Verluste im ersten Quartal 2025 deutlich
Der US-Luftfahrtkonzern Boeing hat im ersten Quartal 2025 starke Geschäftszahlen vorgelegt. Das Unternehmen verzeichnete einen Umsatzanstieg von 18 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum und erwirtschaftete 19,4 Milliarden US-Dollar (etwa 17,1 Mrd. Euro). Die operative Marge drehte in den positiven Bereich und lag bei 2,4 % – nach einem Minus von 0,5 % im ersten Quartal 2024.
Die Zahl der ausgelieferten 737-Flugzeuge stieg deutlich. Von Januar bis März wurden 105 Maschinen ausgeliefert – gegenüber 67 im Vorjahr. Auch bei größeren Modellen konnte Boeing zulegen: fünf 767-Flugzeuge wurden ausgeliefert, im Vorjahr waren es drei. Zudem gingen sieben 777 an Kunden, während im Vergleichszeitraum 2024 keine ausgeliefert wurden. Die Zahl der 787-Auslieferungen blieb mit 13 Maschinen konstant.
Der operative Gewinn lag bei 461 Millionen US-Dollar (405,8 Mio. Euro), der Nettoverlust sank von 355 Mio. US-Dollar auf nur noch 31 Mio. US-Dollar. Der operative Cashflow fiel im Vergleich zum Vorjahr jedoch deutlich auf 1,6 Mrd. US-Dollar, nachdem er 2024 noch bei 3,4 Mrd. US-Dollar lag.
Die Börse reagierte positiv: Die Boeing-Aktie legte am Mittwochnachmittag (16:12 Uhr MESZ) an der New Yorker Börse um 5,7 % zu.
Boeing plant weitere Produktionssteigerung – bleibt aber unter Druck
737-Produktion soll auf 38 Flugzeuge pro Monat steigen
Boeing kündigte an, die Produktion der 737-Serie noch in diesem Jahr auf 38 Flugzeuge pro Monat zu erhöhen. Diese Pläne signalisieren einen möglichen Aufwärtstrend für den Hersteller, der in den vergangenen Jahren mit erheblichen Problemen kämpfte. Qualitätsmängel, Sicherheitsvorfälle und eine instabile Lieferkette hatten das Unternehmen stark belastet.
Mit den aktuellen Quartalszahlen zeigt Boeing erste Fortschritte in der Stabilisierung des Betriebs und der Rückgewinnung von Vertrauen bei Kunden und Investoren. Dennoch bleiben zentrale Herausforderungen bestehen, insbesondere angesichts geopolitischer Spannungen.
Handelskonflikte könnten Boeing hart treffen
Zölle zwischen USA und China erschweren Geschäft
Der eskalierende Zollstreit zwischen den USA und China könnte Boeing stark beeinträchtigen. Medienberichten zufolge wurden zuletzt Flugzeuge, die für chinesische Fluggesellschaften vorgesehen waren, an die USA zurückgeführt.
Die Vereinigten Staaten haben Importzölle von bis zu 145 % auf chinesische Waren verhängt, woraufhin China mit Zöllen von 125 % auf US-Produkte reagierte. Diese Handelsbarrieren könnten Flugzeuge wie die 737 Max unerschwinglich machen – es sei denn, Fluggesellschaften passen ihre Geschäftsmodelle radikal an.
Zusätzliche Kosten durch Zölle verschärfen bestehende Probleme: Lieferverzögerungen, Sicherheitsbedenken, technische Herausforderungen, finanzielle Verluste und Vertrauensverlust bei Investoren. Auch könnten Fluggesellschaften geplante Bestellungen verschieben oder ganz absagen, während sie über ihr weiteres Vorgehen beraten.