Porsche plant den Abbau von fast 4.000 Arbeitsplätzen im Zuge einer umfassenden Restrukturierung. Das Ziel ist eine langfristige Effizienzsteigerung.
Umsatzrückgang und Gewinnwarnung
Die Porsche-Aktie fiel in Frankfurt um 4,9 %, nachdem das Unternehmen eine erneute Gewinnwarnung herausgab. Sinkende Verkaufszahlen und steigende Kosten belasten die Bilanz.
2024 betrug der Umsatz 40,1 Milliarden Euro, ein Rückgang von 1 % im Vergleich zum Vorjahr. Wettbewerbsfähige Preise und individuelle Anpassungsoptionen begrenzten die Verluste. Dennoch sank der Betriebsgewinn von 7,3 auf 5,6 Milliarden Euro, während die Umsatzrendite von 18 % auf 14,1 % fiel.
Eine Investition von 800 Millionen Euro in Hybrid- und Verbrennungsmotoren könnte die Gewinne weiter beeinträchtigen. Zudem sollen bis 2029 rund 1.900 Stellen gestrichen werden. Weitere 2.000 Jobs fallen durch auslaufende Verträge weg, während Abfindungen und Frühverrentungen angeboten werden.
Herausforderungen durch Wettbewerb und Marktbedingungen
Die Automobilbranche steht unter Druck. Uneinheitliche Vorschriften zur Elektromobilität, schwankende Nachfrage und wachsende Konkurrenz aus China setzen Porsche zusätzlich zu den internen Problemen unter Druck.
„Lieferkettenprobleme und Verzögerungen bei neuen Modellen erschweren die Situation“, so AJ Bell-Experte Russ Mould. „Neue Zölle machen es für Porsche noch schwieriger, die angestrebte Gewinnmarge von 20 % zu erreichen.“ Kurzfristige Besserung sei nicht in Sicht.
Chinesische Konkurrenz und schwache Nachfrage
Neben Audi und Mercedes-Benz kämpft auch Porsche mit einer nachlassenden Nachfrage in China. Höhere Lebenshaltungskosten führen dazu, dass weniger Menschen Luxusautos kaufen.
Zudem gewinnen chinesische E-Auto-Hersteller wie BYD, Geely und SAIC zunehmend Marktanteile in Europa. Sie locken Kunden mit günstigen, modernen Fahrzeugen.
Auch in Europa schwächelt der Elektroautomarkt. Hohe Zinsen und Inflation bremsen die Kaufbereitschaft. Tesla kämpft mit ähnlichen Problemen und hat in diesem Jahr bereits 40 % seines Marktwertes verloren. Zudem hat die politische Haltung von CEO Elon Musk einige Käufer abgeschreckt.
Euronews hat Porsche um eine Stellungnahme gebeten.