Der chinesische Technologiekonzern Alibaba präsentierte am Donnerstag sein neuestes künstliches Intelligenzmodell mit fortschrittlichen Schlussfolgerungsfähigkeiten. Das Unternehmen betonte, dass seine Leistung die Modelle von OpenAI und dem aufstrebenden Startup DeepSeek übertrifft.
Die Ankündigung ließ Alibabas in Hongkong notierte Aktien um 8 % steigen. Der Hang Seng China Enterprises Index profitierte ebenfalls von dem Aufschwung.
Wettbewerb im KI-Sektor verschärft sich
Die Veröffentlichung von Alibabas neuem Modell erfolgte einen Tag nach dem Start von „Manus“, einem allgemeinen KI-Agenten. Ein Video auf der offiziellen Manus-Website zeigt, dass die Software mehrstufige Aufgaben bewältigen kann. Sie analysiert beispielsweise Bewerbungen oder erstellt komplette Webseiten.
Laut Reuters entwickelte das chinesische Unternehmen Monica Manus. Im Video wird Manus als fortschrittlicher als herkömmliche Chatbots beschrieben. Er liefert nicht nur Ideen, sondern auch greifbare Ergebnisse – etwa einen Bericht über geeignete Immobilienkäufe anhand festgelegter Kriterien.
Alibaba lobte sein Modell QwQ-32B in einer Online-Erklärung als herausragend. Es übertrifft „OpenAI-o1-mini“ und erreicht die Leistung von DeepSeek-R1, dem stärksten Open-Source-Schlussfolgerungsmodell. OpenAI-o1-mini gilt als kosteneffizientes Modell für logisches Denken.
Das Unternehmen erklärte, sein Modell ermögliche einen „qualitativen Sprung“ in Mathematik, Programmierung und allgemeinen Fähigkeiten. QwQ-32B erreiche eine Gesamtleistung, die mit DeepSeek R1 vergleichbar sei. Während DeepSeek R1 über 671 Milliarden Parameter verfügt, nutzt Alibabas Modell nur 32 Milliarden. Weniger Parameter bedeuten eine kompaktere, effizientere Trainingsstruktur.
Chinesische KI-Entwicklung gewinnt an Einfluss
DeepSeek sorgte im Januar für Aufsehen mit seinem leistungsstarken Modell R1. Es benötigte erheblich weniger Trainingskosten als westliche Alternativen. Der Erfolg stärkte das Vertrauen globaler Investoren in chinesische Innovationen, während der Tech-Wettstreit zwischen China und den USA eskaliert. Seit Januar stieg der Hang Seng China Enterprises Index um mehr als 30 %.
Alibaba betreibt die E-Commerce-Plattformen Taobao und Tmall und veröffentlichte 2023 seinen ersten KI-Chatbot Tongyi Qianwen als Antwort auf OpenAIs Marktführer. Im Januar brachte Alibaba das Modell Qwen 2.5 Max auf den Markt. Es übertraf das wenige Wochen zuvor veröffentlichte DeepSeek V3.
Vergangene Woche kündigte Alibaba Investitionen von mindestens 380 Milliarden Yuan (52,4 Milliarden US-Dollar) in KI und Cloud-Computing an. Diese Summe übersteigt die Investitionen der vergangenen zehn Jahre.
Am Mittwoch versprachen chinesische Regierungsvertreter verstärkte Förderung für Zukunftstechnologien. Sie betonten ihre Unterstützung für Künstliche Intelligenz, humanoide Roboter und Quantentechnologie.