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Iran besteht auf Mitbestimmung in Atomgesprächen

by Rudolph Angler
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Ein Sprecher der iranischen Regierung wies Berichte zurück, dass Verhandlungen über das iranische Atomprogramm ohne Teherans Zustimmung stattfinden. Diese Erklärung folgte auf Meldungen, dass der Iran die Produktion von nahezu waffenfähigem Uran beschleunigt.

Iran fordert direkte Beteiligung an Nuklearverhandlungen

Das iranische Außenministerium bestätigte Gespräche zwischen den USA und Russland über Irans Atomprogramm. Es erklärte jedoch, dass keine Entscheidungen ohne iranische Zustimmung getroffen werden.

„(Die iranische Nuklearfrage) wurde zwischen Russland und den USA als internationale Angelegenheit besprochen, aber keine Maßnahmen werden ohne Teheran beschlossen“, sagte Ministeriumssprecher Esmail Baghaei.

„Unsere russischen Partner sind sich dessen vollkommen bewusst“, fügte er bei einer Pressekonferenz am Montag hinzu.

Im Februar führten US-amerikanische und russische Diplomaten ihre bislang ausführlichsten Gespräche seit der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022. Kurz darauf besuchte Russlands Außenminister Sergej Lawrow den Iran, was Spekulationen auslöste, dass er Teheran über die Verhandlungen mit den USA informierte.

Politische Entwicklungen deuten auf Kurswechsel hin

Baghaeis Äußerungen fielen mit dem Rücktritt des ehemaligen iranischen Außenministers Mohammad Javad Zarif zusammen. Zarif spielte eine zentrale Rolle beim Atomabkommen von 2015, das Irans nukleare Aktivitäten im Austausch für Sanktionserleichterungen einschränkte.

Sein Rückzug deutet darauf hin, dass sich Teheran von diplomatischen Bemühungen mit dem Westen entfernt. Gleichzeitig intensiviert die US-Regierung unter Präsident Donald Trump den Sanktionsdruck auf den Iran.

Am selben Tag entließ das iranische Parlament Finanzminister Abdolnasser Hemmati. Der ehemalige Präsidentschaftskandidat hatte sich offen für Gespräche mit den USA gezeigt. Abgeordnete nannten den Währungsverfall als Hauptgrund für seine Absetzung. Seine Entlassung verdeutlicht jedoch die Risiken für Präsident Masoud Pezeshkian, der mit dem Versprechen antrat, die Beziehungen zum Westen zu verbessern.

Internationale Sorgen über Irans Urananreicherung wachsen

Ein Bericht der UN-Atomaufsichtsbehörde bestätigte, dass der Iran seine Produktion von fast waffenfähigem Uran erheblich gesteigert hat.

Teheran beharrt darauf, dass sein Atomprogramm ausschließlich friedlichen Zwecken dient. Die USA behaupten jedoch, dass der Iran „Schritte unternommen hat, die es ihm ermöglichen, bei Bedarf eine Atombombe zu bauen“.

Washington und Israel haben mehrfach betont, dass sie den Iran nicht in den Besitz von Atomwaffen gelangen lassen werden. Die Spannungen haben sich verschärft, nachdem der Iran während des Kriegs gegen die Hamas im Gazastreifen zweimal Angriffe auf Israel verübte.

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