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Krebssterblichkeitsrate in den am stärksten benachteiligten Gebieten des Vereinigten Königreichs deutlich höher

by Richard Parks
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Ein neuer Bericht hebt erhebliche Ungleichheiten in der Krebsversorgung im Vereinigten Königreich hervor. Demnach ist die Krebssterblichkeitsrate in den am stärksten benachteiligten Gebieten fast 60 % höher als in wohlhabenderen Regionen.

Sozioökonomische Ungleichheit und Krebsrisiko

Laut Cancer Research UK sind jedes Jahr etwa 28.400 Krebstodesfälle – drei von 20 landesweit – auf sozioökonomische Ungleichheit zurückzuführen. Zudem steht jede zehnte Krebsdiagnose mit der sozialen Benachteiligung eines Wohngebiets in Verbindung. Die Forscher bewerteten Faktoren wie Einkommen, Beschäftigung, Bildung und Zugang zu Gesundheitsdiensten.

Fast die Hälfte aller armutsbedingten Krebstodesfälle wird durch Lungenkrebs verursacht. Unterschiede bei Risikofaktoren, Diagnose und Behandlungszugang verstärken die Kluft. Menschen in ärmeren Gegenden leiden zudem häufiger an zusätzlichen Erkrankungen, die ihre Behandlungsmöglichkeiten einschränken und ihre Überlebenschancen verringern.

Hauptursachen: Rauchen, Fettleibigkeit und mangelnder Zugang zur Gesundheitsversorgung

Zwei entscheidende Krebsrisikofaktoren – Rauchen und Fettleibigkeit – treten in sozial benachteiligten Gemeinden deutlich häufiger auf. Die Raucherquote ist dort dreimal höher als in wohlhabenderen Gegenden, und fast 40 % der Bewohner sind fettleibig. Begrenzter Zugang zu Grünflächen und gesunder Ernährung erschwert es vielen, einen gesunden Lebensstil zu führen.

Mangelhafte Gesundheitsversorgung verschärft das Problem zusätzlich. Menschen in ärmeren Gegenden erhalten ihre Krebsdiagnose oft später und haben geringere Chancen auf eine Chemotherapie, Operation oder innovative Behandlungen. Eine frühzeitige Diagnose verbessert die Überlebenschancen erheblich, doch Betroffene in benachteiligten Regionen müssen häufig länger auf ihre Behandlung warten. In England kann diese Verzögerung mehr als 104 Tage – über drei Monate – nach einer dringenden Krebsüberweisung betragen.

Aufruf zu staatlichen Maßnahmen

Cancer Research UK fordert die Regierung auf, mehr Mittel für Krebsprävention und -behandlung in stark betroffenen Gebieten bereitzustellen. Dazu gehören der Ausbau von Programmen zur Raucherentwöhnung sowie eine landesweite Einführung gezielter Lungenkrebs-Screenings.

“Krebs zu besiegen muss bedeuten, ihn für alle zu besiegen”, erklärte Ian Walker, Geschäftsführer für Politik und Information der Wohltätigkeitsorganisation.

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