Argentinien beendet WHO-Mitgliedschaft nach US-Vorbild
Die argentinische Regierung hat entschieden, sich aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zurückzuziehen und folgt damit den USA. Regierungssprecher Manuel Adorni teilte mit, dass Präsident Javier Milei Außenminister Gerardo Werthein angewiesen hat, den Austritt einzuleiten. Als Hauptgrund nennt die Regierung gravierende Meinungsverschiedenheiten über das Pandemiemanagement der WHO.
Diese Entscheidung verstärkt das weltweite Misstrauen gegenüber internationalen Institutionen. Bereits unter Ex-Präsident Donald Trump hatten die USA ähnliche Maßnahmen gegen verschiedene UN-Organisationen ergriffen.
Trumps harter Kurs gegen internationale Organisationen
Trump verschärfte seine Haltung gegenüber der UN, indem er die Zusammenarbeit mit dem UN-Menschenrechtsrat beendete und die Zahlungen an das Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) einstellte. Zudem deutete er an, dass die USA möglicherweise aus der UNESCO austreten könnten.
Ein von ihm unterzeichnetes Dekret fordert eine umfassende Prüfung der US-Mitgliedschaften in internationalen Organisationen. Außenminister Marco Rubio hat sechs Monate Zeit, um zu bewerten, ob diese Institutionen weiterhin den Interessen der USA dienen. Auch die Welthandelsorganisation (WTO) gerät ins Visier.
China nutzt das Machtvakuum
Während sich die USA aus der UN zurückziehen, verstärkt China seinen globalen Einfluss. Peking setzt auf multilaterale Zusammenarbeit und stärkt seine Position auf der internationalen Bühne. Experten wie Richard Gowan von der International Crisis Group gehen davon aus, dass China diese geopolitischen Veränderungen gezielt für sich nutzen wird.
Die USA waren lange Zeit einer der größten Geldgeber der UN. Im Jahr 2022 finanzierte Washington fast ein Drittel des UNRWA-Budgets. Trump hat diese Zahlungen nun vollständig gestoppt. Außerdem beendete er die finanzielle Unterstützung des UN-Menschenrechtsrats mit der Begründung, dieser sei voreingenommen gegen Israel und begünstige autoritäre Regime.
Ein möglicher Austritt der USA aus der UNESCO könnte den Einfluss der Organisation erheblich schwächen. Da Argentinien nun dem US-Beispiel folgt, wächst die Unsicherheit über die Zukunft internationaler Institutionen weiter.