Die Laura Privatstiftung, eng mit René Benko verbunden, rückt aufgrund mutmaßlicher Vermögensverschiebungen ins Visier von Gläubigern und Ermittlern.
Luxusgüter und Immobilien im Milliardenwert
Die Tiroler Tageszeitung veröffentlichte eine Vermögensliste der 2006 gegründeten Stiftung, die vor dem Kollaps der Signa-Gruppe erstellt wurde. Diese Liste umfasst Luxusgüter wie eine Jacht, einen Privatjet, eine Ferrari-Sammlung und eine Kunstsammlung im Wert von 33,7 Millionen Euro. Insgesamt wird das Vermögen der Stiftung auf einen Marktwert von rund einer Milliarde Euro geschätzt. Gleichzeitig weisen die Unterlagen Kreditverbindlichkeiten von etwa 370 Millionen Euro aus.
Das Immobilienportfolio der Stiftung umfasst 14 Objekte in Österreich und Deutschland. Dazu zählen die Villa Benko in Igls (63 Millionen Euro), das „Chalet N“ in Lech, eine Dachgeschosswohnung in Wien sowie mehrere Mietzinshäuser in Tirol. In Deutschland gehören Immobilien in Städten wie Leipzig, Halle und Berlin dazu, darunter das „Charlotte“-Gebäude am Gendarmenmarkt.
Veränderung der Stifterrechte und Justizermittlungen
René Benko und seine Mutter Ingeborg gründeten die Stiftung. Nach mehreren Änderungen der Stiftungsurkunde gingen die Stifterrechte 2013 vollständig an seine Mutter über. Im März 2024, drei Tage vor seiner Privatinsolvenz, trat Benko auch aus dem Beirat der Stiftung aus.
Aktuell versucht Benkos Masseverwalter Andreas Grabenweger, die Stifterrechte von Benkos Mutter auf die Insolvenzmasse zu übertragen. Der erste Verhandlungstermin findet kommenden Donnerstag am Innsbrucker Landesgericht statt.
Fall eines einstigen Immobilienstars
René Benko, einst als Senkrechtstarter in der Immobilienbranche gefeiert, sieht sich inzwischen mit Ermittlungen in vier Ländern konfrontiert. Teile des Stiftungsvermögens wurden bereits verkauft, und die Signa-Beteiligung ging im Zuge der Milliardeninsolvenz verloren. Trotz dieser Entwicklungen lebte Benko Berichten zufolge weiterhin luxuriös, finanziert durch Zuwendungen seiner Mutter. Die Zukunft der Stiftung bleibt ungewiss, während die rechtlichen Auseinandersetzungen weitergehen.