Gedenkjahr 2025: Österreichweite Kooperationen und Veranstaltungen
Am 5. Mai 2025 markiert der 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen. Während der NS-Herrschaft waren im KZ Mauthausen und seinen Außenlagern wie Gusen und Ebensee etwa 200.000 Menschen inhaftiert. Rund 100.000 von ihnen wurden ermordet. Die KZ-Gedenkstätte widmet das Jahr dem Motto „Liberation!“, um die Bedeutung eines andauernden Gedenkens zu betonen.
Ein zentrales Element ist eine landesweite Ausstellung von Artefakten aus dem KZ Mauthausen und seinen Nebenlagern. Insgesamt 52 Einrichtungen zeigen Objekte und Fotografien, darunter das Schloss Hartheim und Museen in Dornbirn, St. Pölten und Eisenerz. Bereits ab Februar kooperiert die Gedenkstätte mit dem Österreichischen Filmmuseum, um monatlich Spielfilme zur NS-Geschichte in Wien zu präsentieren. Zum Jahrestag erleuchtet die Installation #eachnamematters die Hofburg-Fassade mit den Namen von 84.000 Opfern des KZ-Systems. Diese Aktion erinnert an den Ort, an dem Hitler 1938 den „Anschluss“ Österreichs verkündete. Gedenkveranstaltungen finden auch in Mauthausen, Gusen, Melk und Ebensee statt.
Internationale Perspektiven und kontroverse Themen
Eine internationale Ausstellung erinnert mit Beiträgen von Opferverbänden und Botschaften an die Geschehnisse im KZ Mauthausen. Russland bleibt außen vor, da die russischen Opferverbände bisher nicht reagiert haben. Vorträge, Lesungen und Diskussionen beleuchten vielfältige Themen wie die Rolle der Zivilbevölkerung rund um die Lager, die Rolle von Frauen in der KZ-Maschinerie und das Leben der SS-Familien nahe der Lager.
Gedenkrundgänge und Wanderungen
Das Gedenkjahr bietet zahlreiche Themenrundgänge zu Aspekten der Lagergeschichte und der Befreiung. Gedenkwanderungen erinnern an die „Mühlviertler Menschenhatz“ und die Todesmärsche nach Gunskirchen. Im Februar 1945 wurden bei der Menschenhatz 500 sowjetische Kriegsgefangene von SS-Leuten, Soldaten und Zivilisten ermordet. Auf den Todesmärschen von Mauthausen nach Gunskirchen starben tausende polnische und ungarische Juden durch Erschöpfung, Erschlagen oder Erschießen.
Das umfangreiche Programm des Jahres 2025 soll das Gedenken lebendig halten und neue Perspektiven eröffnen.