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15 Festnahmen bei Großrazzia gegen mutmaßliche Tätergruppe

by Rudolph Angler
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Bei einer koordinierten Aktion in sieben Bundesländern nahm die Polizei 15 Personen fest, darunter 12 Männer und drei Frauen.

Am Freitagmorgen durchsuchten 400 Polizistinnen und Polizisten gleichzeitig 23 Objekte in ganz Österreich – nur Kärnten und Vorarlberg waren nicht betroffen.

Die Festgenommenen sind zwischen 14 und 26 Jahre alt. Sie sollen laut Polizei Menschen mit anderer sexueller Orientierung gezielt gequält haben.

Vize-Landespolizeidirektor Joachim Huber sprach von „schwersten strafrechtlich relevanten Taten“, darunter Misshandlungen, Raub, Körperverletzung und sogar ein versuchter Mord.

Gruppe lockte Opfer in Falle und filmte Gewaltakte

Die Täter agierten als selbsternannte „Pädo-Hunter“ und organisierten sich über soziale Netzwerke und Foren. Sie erstellten falsche Accounts, um ihre Opfer zu abgelegenen Orten zu locken.

Dort erwarteten die Opfer vier bis acht maskierte Personen, die sie misshandelten, erniedrigten und filmten, wie LKA-Leiter Michael Lohnegger erklärte.

In mindestens einem Fall zwangen die Täter ihre Opfer vor laufender Kamera zu tanzen. Die Polizei spricht von einer zunehmenden Brutalisierung innerhalb der Gruppe.

Die Täter handelten laut Ermittlungen aus Hass gegen homosexuelle Menschen. Sie behaupteten fälschlich, ihre Opfer seien pädophil – die Polizei wies diese Behauptung entschieden zurück.

Rechtsextreme Verbindungen und laufende Ermittlungen

Bei den Durchsuchungen fanden die Beamten Waffen, Drogen sowie Material, das unter das NS-Verbotsgesetz fällt. Hinweise deuten auf Verbindungen zur rechtsextremen Szene hin.

Ob Mitglieder der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ beteiligt sind, wollte die Polizei derzeit nicht bestätigen noch dementieren.

Die Ermittlungen führt die Grazer Staatsanwaltschaft, da der erste bekannte Tatort im Bezirk Graz-Umgebung liegt.

Die Ermittler gründeten im Oktober 2024 die Arbeitsgruppe „AG Venator“, nachdem zwei Raubüberfälle Hinweise auf systematische Misshandlungen lieferten.

Aktuell kennt die Polizei 17 männliche Opfer, geht aber von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus. LKA-Chef Lohnegger forderte weitere Betroffene dringend auf, sich zu melden.

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